Die vier Schritte

Mittels der vier Schritte in der Gewaltfreien Kommunikation GfK drücken wir anderen gegenüber aus, wie wir Situationen wahrnehmen, was sie in uns auslösen, und wir damit umgehen wollen.

Beobachtung

Wenn wir unser Gespräch mit der Beobachtung beginnen, ist es für das Gegenüber leichter, nachzuvollziehen, worauf wir uns beziehen. Sprechen wir von also von unserer reinen Wahrnehmung, ohne eine Bewertung hinzuzufügen, haben wir eine gemeinsame Basis hergestellt.

Gefühl

Aufgrund der Beobachtung entsteht in uns ein Gefühl. Dieses Gefühl ist der erste Kontakt zu uns selbst. Dabei handelt es sich nicht um gewollte Gefühls-Duselei. Es ist ein tieferer Zustand unseres Gedankenpools, welchen wir zu dem gerade aktuellen Thema haben. Dies gelingt uns jedoch nur, wenn wir von wahren Gefühlen sprechen. Sind also Interpretationen („Ich fühle mich nicht ernst genommen!“) oder Projektionen („ich fühle mich unter Druck gesetzt!“) mit den Gefühlen vermischt, verlagern wir die Verantwortung für unsere Gefühle auf Andere und erreichen meist das Gegenteil von dem, was wir wollen. Der Gegenüber verschließt sich oder greift an.

Sind wir jedoch mit unserem eigentlichen Gefühl im Kontakt, erhalten wir Zugang zu dem damit verbundenem Bedürfnis.

Bedürfnis

Mit dem Bedürfnis kommen wir an die eigentliche Ursache unserer Stimmungslage. Ist ein Bedüfnis erfüllt, geht es uns gut und wir sind glücklich oder freuen uns. Sind unsere Bedürfnisse nicht erfüllt, leiden wir und sind traurig, frustriert oder ähnliches.

Außerdem übernehmen wir für uns die Verantwortung, wenn wir des Bedürfnisses gewahr sind. Sprechen wir von unseren Bedürfnissen, ernten wir Verständnis und in den meisten Fällen Zustimmung und Unterstützung.

Dies trifft zu, wenn wir unsere Bedürfnisse nicht mit den – von Marshall Rosenberg so genannten – Strategien oder Wünschen verwechseln. D.h. wenn wir über die Komponenten sprechen, die eigentlich aussagen, wie wir unsere Bedürfnisse erfüllt haben wollen. Diese Unterscheidung ist sehr wichtig. Wir streiten uns miteinander nur, weil es Mißverständnisse über die Strategien gibt und nicht über die unterschiedliche Bedürfnislage der Parteien.

Haben wir diesen Unterschied erkannt, so können wir unseren Standpunkt mitteilen und den Kontakt zur Person gegenüber herstellen.

Bitte

Mit der Bitte stellen wir sicher, dass wir zum einen in Kontakt mit der anderen Person kommen. Wir befreien uns gleichzeitig von einer Art Abhängigkeit von ihr oder ihrer Stimmung. Ebenso ist es uns möglich, mit der Bitte klar und offen mitzuteilen, was wir gerne von der anderen Person hätten, damit sich unser Bedürfnis erfüllt oder anders gesagt, wie die Person unser Leben bereichern kann.